Pädagogisches Leitbild

„Musik ist für mich eine Sprache ohne Worte – eine unsichtbare Verbindung von Herz zu Herz, von Seele zu Seele.“
– Paula G. Kil

Musik ist für mich mehr als Technik, Klang oder Form. Sie ist ein Medium der echten Begegnung – ein Raum, in dem Gefühle ausgesprochen werden können, ohne dass Worte nötig sind. In dieser Tiefe liegt auch meine Haltung zum Unterrichten begründet. Ich verstehe den Unterricht als eine besondere Art der Beziehung: persönlich, aufmerksam und voller Respekt.

Jeder Schülerin bringt eine eigene Geschichte mit – ein eigenes Tempo, eine eigene Motivation, ein eigenes Wesen. Als Lehrerin sehe ich meine Aufgabe nicht nur darin, musikalische Fähigkeiten zu vermitteln, sondern auch darin, auf die Persönlichkeit, das Potenzial und das innere Wesen meines Gegenübers einzugehen. Ich möchte Räume schaffen, in denen sich Vertrauen entwickeln kann, in denen man Fehler machen darf, Fragen stellen kann, wachsen darf – musikalisch und menschlich.

Inspiriert hat mich dabei besonders ein Gedanke von Yehudi Menuhin:

„Der Schüler – das liegt im Begriff – nimmt auf. Aber es ist nicht mehr als der Samen, den die Erde aufnimmt; denn wenn er Früchte tragen soll, muss der Samen zu einer Pflanze wachsen, die ihrerseits gibt... Es ist das Geben, das stärkt und bewusst macht.“

Dieses Zitat begleitet mich seit Langem. Es erinnert mich immer wieder daran, dass Lehren und Lernen ein wechselseitiger Prozess ist. Wenn ich unterrichte, lerne ich selbst – über Musik, über Menschen, über mich. Der Unterricht wird zu einem Ort des gegenseitigen Gebens und Empfangens.

Besonders wichtig ist mir, dass der musikalische Weg nicht standardisiert verläuft. Lernen geschieht nicht immer linear – manchmal zickzack, manchmal in Rückschritten. Genau darin liegt aber oft die tiefste Entwicklung. Geduld, Empathie und Fantasie sind für mich essenzielle Begleiter in diesem Prozess.

Ich wünsche mir, dass meine Schüler*innen sich durch die Musik selbst begegnen – dass sie lernen, ihre eigene Stimme zu finden und ihren eigenen Ausdruck zu leben. Und ich wünsche mir, dass ich als Lehrerin sie dabei unterstützen darf: mit Herz, mit Erfahrung, und mit der festen Überzeugung, dass Musik uns alle verbinden kann.